Grundlage für Größeres
Verschlusssysteme für den Maschinenbau produziert das elterliche Unternehmen von Astrid Ofner-Beutel im Bezirk Wiener Neustadt. Sie hat für höhere Aufgaben vorgebaut.
Der Job in der Firma, zwei schulpflichtige Kinder zu Hause: Was bewegt einen da, über vier Semester den Master für Unternehmensmanage-ment in Angriff zu nehmen?
Neue Herausforderungen und auch so etwas wie Verantwortung. Nach der AHS und einigen „Wanderjahren“ bin ich in das elterliche Unternehmen eingetreten. Irgendwann ist dann konkreter geworden, dass ich die Firma übernehmen soll. Dass ich mich auf diese Management-Aufgabe fachlich und persönlich vorbereite, bin ich dem Lebenswerk meiner Eltern genauso schuldig wie meiner eigenen Zukunft.
Apropos „Management“: Wie haben Sie beruflich und privat die Zeit des Lehrgangs zeitlich gemanagt?
Ich habe das zum Glück von Anfang an gründlich auf Schiene gestellt. Etwa indem ich mir schon im Vorhinein Unterstützung für die Betreuung meiner Kinder gesichert habe. Der Lehrgang ging jeden Freitag nachmittags bis 10:00 Uhr am Abend und den ganzen Samstag. Dazu kamen Vorbereitungs- und Lernzeiten. Heftig wurde es während der Lockdowns in den beiden letzten Semestern, als der reguläre Präsenzunterricht auf online umgestellt werden musste. Da heißt es vorkochen, parallel die Kinder im Home-Schooling betreuen und alles exakt planen …
Würden Sie den Lehrgang wieder machen? Und falls ja: warum?
Ganz sicher. Der Unterricht hat auf breiter Front ein Verständnis gebracht: vom Rechnungswesen über Geschäftsstrategien bis zur Mitarbeiterführung. Vor allem hat mir gefallen, dass er anwendungs- und praxisorientiert ist: Ich habe eine Reihe von Fragestellungen aus dem eigenen Betrieb eingebracht und dazu wertvolle Anregungen erhalten. Dazu der Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichsten Branchen. Das weitet den Blick …
Was bedeutet der frisch gewonnene „Master of Sciences“ nun für Sie?
Mehr Sicherheit für meine künftigen Führungsaufgaben im Unternehmen. Und auch eine berufliche Ausbildungsgrundlage für mich und für alles, was kommen mag.
Worauf haben Sie sich denn am meisten gefreut, wenn der Abschluss erst geschafft ist?
Auf den schönen, langen Urlaub, den wir gemacht haben. Auf Treffen mit Freunden. Und darauf, einfach einmal ganz ohne Zeitdruck den Dachboden auszuräumen …