Matthias Hofer war knapp 50, als er den Mastergrad in der Bilanzbuchhaltung anging. Nächtliches Büffeln, schwitzende Hände vor der Prüfung: Sollte er sich das noch einmal antun? Es hat sich ausgezahlt, sagt er heute.

Sie leiten das Rechnungswesen bei Malaschofsky, einem mittelständischen Bauunternehmen in Marbach an der Donau. Bedeutet das eher Verwalten oder Gestalten?

Hofer: Da ist auch viel Gestalten dabei. Und das nicht nur, weil ich neben der Bilanzierung auch für Recht und HR zuständig bin. Vor allem bei der Erstellung der Bilanzen der Firmengruppe heißt es, Gestaltungsspielräume zu nutzen und Entscheidungen zu treffen. Ich sehe mich dabei auch als Berater unserer Geschäftsleitung. Und der Stellenwert eines Beraters wächst, wenn er fundiert argumentiert und innovative Vorschläge machen kann.

Was ist 2017 passiert, dass Sie sich entschlossen haben, den Lehrgang „MSc Bilanzbuchhalter“ am WIFI zu absolvieren?

Passiert ist gar nichts, das hat sich bei mir eher schleichend entwickelt. Meine beiden Kinder waren aus dem Gröbsten heraus. Da war dann dieses Gefühl: „Jetzt braucht es was Neues, eine Herausforderung …“ – Ich habe mich dann zu diversen akademischen Lehrgängen informiert. Beim WIFI-Lehrgang „MSc Bilanzbuchhalter“ war schnell klar: Das führt perfekt weiter, was ich bisher an Wissen aufgebaut habe!

Schon 1993 hatten Sie am WIFI den Bilanzbuchhalter gemacht, dazu viele Jahre Berufserfahrung: Damit konnten Sie in den akademischen Lehrgang gleich im 3. Semester einsteigen …

Damit waren es nur noch zwei Semester bis zum Abschluss. Gefordert war ich trotzdem: Jedes Wochenende von Freitag abends bis Samstag abends im Kurs. Unter der Woche das volle Programm in der Firma. Und zuhause viele Stunden pauken. In dieser Zeit war es schon schwierig, Zeit mit meiner Frau und den Kindern zu verbringen. Das war dann doch eine größere Herausforderung für uns alle, als wir im Vorhinein erwartet hatten. Trotzdem denke ich an dieses Jahr gerne zurück: Die Vortragenden sind aus allen Bereichen der Wirtschaft gekommen, nicht nur aus dem Rechnungswesen. Dazu die positive Stimmung in der Gruppe – mit Zug nach vorn, trotzdem immer heiter und kollegial …

Worin hat sich der Lehrgang für Ihre berufliche Praxis am wertvollsten erwiesen?

In der Sicherheit im Auftreten, die ich über viele Gruppenprojekte und Gruppenpräsentationen erworben habe. Im Selbstvertrauen, dass ich auch in diesem Alter noch komplexe Inhalte lernen kann. Und im Wissen, wie ich an die maßgeblichen Informationen zu Spezialfragen komme.

Und der akademische Titel – hat der auch einen Wert?

Es wäre gelogen, wenn ich sage „nein“. Wenn ich in einer Runde mit Sachverständigen verhandle, dann redet es sich damit einfach leichter auf Augenhöhe.

Kurshighlights zur Buchhaltung:

Buchhaltung I (für Anfänger)
Buchhaltungsassistenz
Einnahmen-Ausgaben-Rechnung
Kostenrechnung – Update für Bilanzbuchhalter

Fotocredits: zVg/Matthias Hofer