Schönheit ist mehr als nur Oberfläche. Niemand weiß das besser als Sabine Wagenhofer (41): Mit ihrem am WIFI erworbenen Make up-Geschick gibt sie Frauen, die mit einer Krebsdiagnose konfrontiert sind, ein Stück Selbstvertrauen und Freude zurück.

WIFI NÖ: Stammkunden hat das WIFI ja viele. Aber selten welche, die in so unterschiedliche Kurswelten eingetaucht sind …

Sabine Wagenhofer: Das stimmt wohl. Im Job habe ich am WIFI viele Weiterbildungen im Rechnungswesen gemacht: vom Kurs für Personalverrechnung bis zum Bilanzbuchhalter. Vor wenigen Wochen habe ich nun einen Make up-Kurs absolviert.

Die Vorgeschichte reicht zurück bis ins Jahr 2019. Was ist damals passiert?

Ich habe eine Krebsdiagnose bekommen. Chemotherapien sind gefolgt und begleiten mich auch weiterhin. Für meine Familie mit den beiden Kindern im Alter von heute 8 und 11 Jahren war das ein Schock. Und natürlich für mich selbst. Die Angst, die Unsicherheit – und dann die Therapien: Diese sind extrem kräftezehrend.

Frischer Aufwind ist dann mit zwei Worten gekommen: „feel again“ …

So nennt sich ein gemeinnütziger Verein in Neufeld im Burgenland. An „Wohlfühl-Vormittagen“ schminken wir an Krebs erkrankte Frauen und geben ihnen Tipps für den Umgang mit Make up. Die Behandlung der Krankheit, häufig Chemotherapie oder Bestrahlungen, verwäscht die Gesichtszüge und kann Haarausfall verursachen. Mit dem gezielten Einsatz von Pinseln und Stiften bringen wir die Schönheit, den individuellen Ausdruck und die Persönlichkeit jeder Frau wieder ins Gesicht zurück. Es ist einfach beglückend zu sehen, wieviel neues Selbstvertrauen und neuen Lebensmut die Teilnehmerinnen daraus schöpfen.

„Make up, make Business“ an einem WIFI-Kurstag: Eine kompakte Grundlage, damit Sie sich künftig bei „feel again“ selbst an die Make up-Arbeit machen?

Definitiv. Das Wichtigste, was ich an diesem Tag gelernt habe, war: Gesichter zu lesen – und sie in ihrem Ausdruck zu unterstreichen. Die Kursleitern Judith Mayer hat viel Erfahrung und ist – gemeinsam mit den Teilnehmerinnen – super umsichtig auf die Besonderheiten in meinem Anwendungsfeld eingegangen! Noch arbeite ich mit Testpersonen, bald aber schon kann ich meine beiden Make up-Kolleginnen im Verein unterstützen.

Wie geht es Ihnen abseits der „Wohlfühl-Vormittage“?

Es ist ein Auf und Ab. Man muss aus jedem Tag das Beste machen. Und mit der Arbeit im Verein, die ich dank meiner Weiterbildung jetzt machen kann, sind es noch mehr gute Tage!

Kurstipps:
Make-up, make Business! 
Lehrgang Visagismus und Make up Artist