Wussten Sie, dass Heron von Alexandria den ersten Automaten erschuf? Das Streben nach mehr Effizienz hat die Menschheit zu neuen Ideen in der Automatisierung motiviert. Das Leben sollte einfacher und die Produktion günstiger werden. Welche Fortschritte durch die Automatisierung entstanden sind und welche Möglichkeiten es noch gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die Entstehung der Automatisierung

Schon im antiken Griechenland und dem alten Ägypten befasste sich die Menschheit mit Fortschritt und Effizienz. Dabei ging es darum, Tätigkeiten zu automatisieren.

Der erste Automat

Der erste Einsatz einer Automatisierung stammt aus Ägypten. Der Mathematiker und Ingenieur Heron von Alexandria schuf im ersten Jahrhundert nach Christus den ersten Verkaufsautomaten. Der Automat spendete Wein und Milch und hatte die Form einer Bacchus-Figur. Der Begriff «Automation» stammt aus dem antiken Griechenland. Er ist abgeleitet vom Namen der griechischen Göttin Automatia, der «Göttin des freiwaltenden Glückes und der ohne menschliches Zutun eintretenden Ereignisse».

Der große Fortschritt

Der bedeutendste Schritt in der Geschichte der Automatisierung vollzog sich in der ersten industriellen Revolution im späten siebzehnten Jahrhundert. Durch den Einsatz von dampfkraftgetriebenen Webmaschinen wurde die Textilindustrie grundlegend mechanisiert. Dies führte zu enormen Produktionssteigerungen. Zugleich aber entstanden die ersten Konflikte über die «Entwertung von Kompetenzen» und die «Verdrängung der Menschen durch Maschinen».

Im weiteren Schritt wurde durch die Erfindung der Elektrizität die Mechanisierung der Industrien weiter vorangetrieben. Der Industrielle und Visionär Henry Ford brachte die erste Fließbandfertigung für das Automodell zum Einsatz. Dies war der Durchbruch für das Automobil.

Ein weiterer Meilenstein der Automatisierung fand im Jahr 1956 statt, als der US-Amerikaner George Devol den ersten Industrieroboter erfand. Die industrielle Automation nahm in den siebziger und achtziger Jahren mit der flächendeckenden Robotisierung von Automobilfabriken weiter Fahrt auf. In den so genannten «lights out»-Fabriken übernahmen Roboter immer mehr Aufgaben der Produktion, die bisher von Menschen ausgeführt wurden.

Automatisierung in der Verwaltung

Ende der siebziger Jahre und mit Beginn des Informationszeitalters wurde Automatisierung auch für nicht physische Arbeit relevant. Es war die Erfindung des Personal-Computers, welcher zu Beginn für die Auswertung von Daten herangezogen wurde, der zur Automatisierung im Büro beigetragen hat.

Durch die Einführung von Tabellenkalkulationssoftware in den achtziger Jahren wurde es möglich, auf einfache und günstige Art und Weise Daten zu erfassen und teilweise bereits automatisiert auszuwerten. Visicalc war das erste Tabellenkalkulationsprogramm. Es wurde 1979 eingeführt und lief auf einem Apple 2.

Internet und automatisierte Datenanalyse

Mit dem Internet Ende der 90er Jahre entwickelte sich die automatisierte Datenanalyse rasant weiter. Auf dieser Basis entstand das datenbasierte und automatisierte Online-Marketing. Mit der weiteren Entwicklung hin zu mobilen Endgeräten wuchsen die Datenströme in Menge und Geschwindigkeit massiv an. Gleichzeitig wurden intelligente Technologien entwickelt, um diese Daten automatisiert auszuwerten.

Möglichkeiten der Automatisierung

Diese neuen Möglichkeiten der Automatisierung liegen nach Ansicht von Experten im Fortschritt und Zusammenspiel von drei zentralen Technologie-Feldern: Computing, Big Data und künstlicher Intelligenz.

Als Computing werden alle zielorientierten Tätigkeiten, die auf Computern beziehungsweise algorithmischen Prozessen aufbauen, bezeichnet. Heute ist diese so leistungsfähig wie noch nie und auch mobil. So können komplexe Prozesse wie eine Sprach- oder Gesichtserkennung auch auf mobilen Geräten mühelos prozessiert werden.

Big Data wird häufig als Sammelbegriff für digitale Technologien verwendet, die in technischer Hinsicht für eine neue Ära digitaler Kommunikation und Verarbeitung und in sozialer Hinsicht für einen gesellschaftlichen Umbruch verantwortlich gemacht werden.  Unternehmen stehen eine schier unendliche Menge an Daten zur Verfügung, die von Menschen, Organisationen, Sensoren oder Dingen (Internet of Things) erzeugt werden. Aus Big Data können Unternehmen präzise, geschäftsrelevante Erkenntnisse über Kundenverhalten oder Trends gewinnen.

Die Künstlichen Intelligenz (KI) befasst sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem maschinellen Lernen. Sie kann als «Ermöglicher» der voranschreitenden Automatisierung gesehen werden. Durch die KI ist es Systemen möglich auf hohe Rechenleistung bzw. große Datenmengen zuzugreifen und erlaubt eine Automatisierung von komplexen Aufgaben. Der Markt für KI steigt rasant, und damit auch die Möglichkeiten, welche die Technologie bietet.

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