Kompetenz als „Kindersache“
Tages- und Kinderbetreuung: Wenn Monika Kornek von den „kleinen Wuzerln“ erzählt, spürt man ihre unbedingte Liebe zu Kindern. Bis daraus ein Beruf werden konnte, brauchte es allerdings gut 30 Jahre und ein wenig Hilfe vom WIFI.
Als Mutter eines Sohnes waren Sie quasi naturgemäß mit pädagogischen Herausforderungen konfrontiert. Aber Ihr beruflicher Weg ist zuerst fernab davon verlaufen …
Nach der Volks- und Hauptschule habe ich als Hilfsarbeiterin, als Verkäuferin und dann zwanzig Jahre im Büro bei einem Installateur gearbeitet. Dann hat der Betrieb zugesperrt und ich bin mit 48 ohne Job dagestanden.
Und da hat sich Ihre soziale Ader wieder gemeldet?
Es scheint so. Zwischen Altenbetreuung und der Arbeit mit Kindern habe ich mich für letzteres entschieden. Meine Schnuppertage habe ich im Kindergarten Großkrut absolviert, wo ich seinerzeit selber in den Kindergarten gegangen bin – das war noch Mitte der 1970er-Jahre! ich bin sehr schnell in die Aufgaben und in das Team hineingewachsen. Um aber an verantwortlicher Stelle im Kindergarten arbeiten zu können, haben mir noch die Prüfungen gefehlt.
Die WIFI-Ausbildungen „Kinderbetreuer:in“ und „Tagesbetreuer:in“ haben den beruflichen Umstieg dann komplett gemacht?
Genau! Den Kurs zum:r Tagesbetreuer:in habe ich schon parallel zu meiner Arbeit im Kindergarten gemacht, immer an Freitag-Abenden und Samstagen. Insgesamt sechs Monate inklusive eines einwöchigen Praktikums in einem anderen Kindergarten. Speziell gefallen hat mir, was zur Psychologie des Kindes gelehrt wurde: Das vertieft das eigene Verständnis für die Entwicklung von Kindern noch einmal sehr!
Und dieses Wissen hilft Ihnen heute in der täglichen Arbeit?
Auf jeden Fall. Ich habe inzwischen die Leitung im Tageszentrum des Kindergartens über. Und damit die Verantwortung für derzeit insgesamt zwölf Kinder – von den ganz kleinen Wuzerln ab einem Jahr bis zu den ein bisserl Größeren mit zweieinhalb Jahren.
Ganz grundsätzlich: Worauf kommt es an, um Kleinkindern ein gutes Umfeld zu schaffen?
Ehrlichkeit im Ausdruck, in den Worten wie den Gefühlen. Und klare Strukturen, auf die die Kinder sich verlassen können: Selbst unsere Einjährigen haben ganz schnell gelernt, wann es Zeit für die Jause ist, und laufen dann von selber freudig, um ihre Rucksäckchen zu holen!
Quellenangabe:
Fotocredit: zVg
Kurs-Tipps:
Ausbildung zum:r Kinder- und Tagesbetreuer:in
Ausbildung zur Betreuungsperson in NÖ Tagesbetreuungseinrichtungen