WIFI-Masterlehrgang Angewandtes Unternehmensmanagement: Als Selma Pekmezovic mit zwölf Jahren aus Bosnien nach Österreich kam, waren ihre Perspektiven bestenfalls unklar. Heute pflegt sie als „Trader“ in einem Konzern mehr und mehr eine strategische Perspektive. Geschärft hat sie die zuletzt beim WIFI.

Ohne Deutschkenntnisse in die Hauptschule, einige Jahre später der HAK-Abschluss und dann der Einstieg bei einem internationalen Unternehmen. So ein Weg lässt sich nicht mit Glück erklären …

Für die Karriere, von ich immer geträumt habe, hat die HASCH nicht gereicht. Das habe ich schnell realisiert. Daraufhin habe ich doch noch die HAK über den Aufbaulehrgang zu Ende gebracht. Da hatte ich schon einen starken Willen. Und immer ein selbstsicheres Auftreten (lacht): Auch dann, als ich zum Bewerbungsgespräch bei meinem heutigen Arbeitgeber alle Unterlagen zu Hause vergessen hatte. Zehn Tage später kam die Einladung zum Einstellungsgespräch …

Nach 15 Jahren im Konzern dann der Entschluss, über das WIFI „Angewandtes Unternehmensmanagement“ zu studieren und den Master zu machen. Was gab den Ausschlag?

Am Anfang meiner Berufstätigkeit habe ich daneben noch BWL studiert. Das ist sich aber zeitlich nicht ausgegangen, was mir immer leid getan hat. Letzten Endes war es meine Schwester, die mich überzeugt hat: Sie war schon im zweiten Semester des Lehrgangs. Da habe ich mich kurzfristig entschlossen – ohne wirkliche Vorstellung vom Zeitaufwand, der damit verbunden ist.

Vier Semester lang: Die Firma, der akademische Lehrgang, zu Hause zwei Töchter im Corona-Homeschooling. Das klingt nach einer dichten Zeit …

Oft genug habe ich mich um Zehn am Abend zu meinen Skripten gesetzt und bis vier Uhr in der Früh gelernt. Um Sieben musste ich mich um die Kinder kümmern. Ehrlich gesagt: Ich habe erst im Nachhinein gemerkt, was für ein Riesenstück Arbeit das war und was ich tatsächlich geleistet habe. Nur am Sonntag, wenn mein Mann sich um alles gekümmert hat, konnte ich ausschlafen. Es hat sich aber gelohnt.

Gelohnt inwiefern?

Der Lehrgang hat meine ganze Sichtweise verändert. Ich treffe Entscheidungen jetzt anders, weil ich strategisch und unternehmerisch denke. Das lag auch an den Vortragenden, die meist selbst erfahrene Unternehmer:innen sind. Wobei mich immer speziell die Psychologie in der Wirtschaft interessiert hat. Meine Masterarbeit habe ich zur Rolle der Führungskraft für gelingende interkulturelle Zusammenarbeit in Teams geschrieben.

Hat Ihre Weiterbildung beruflich auch schon Früchte getragen?

Schneller, als ich erwarten durfte! Ein Jahr nachdem ich die Ausbildung begonnen hatte, konnte ich schon neue Aufgaben im Konzern übernehmen. Und einen Monat, nachdem ich meinen „MSc“ in der Tasche hatte, bekam ich das Angebot für den Trader …

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Quellenangabe: Fotocredit: zVg