Als Konditor zum Werkmeister
Thomas Hagmann hat am WIFI St. Pölten die Werkmeisterschule Bio- und Lebensmitteltechnologie absolviert. Das erworbene Wissen lässt der 44-jährige Konditormeister nicht nur in den eigenen Betrieb einfließen, sondern auch in der Interessenvertretung auf Bundesebene.
Wie kamen Sie darauf, die Werkmeisterschule am WIFI zu besuchen?
Thomas Hagmann: Das Thema Lebensmitteltechnologie hat mich schon immer interessiert. Ich wollte schon nach meiner Matura eine Ausbildung in diesem Bereich machen. Nach zwei Universitätsstudien im wirtschaftlichen und technischen Bereich und der Meisterprüfung als Konditor kam ein weiteres Universitätsstudium aufgrund meiner Selbstständigkeit nicht mehr in Frage. Ich wollte bewusst eine praxisnahe und umfangreiche Ausbildung machen und habe mich deshalb 2015 für die Werkmeisterschule am WIFI entschieden.
Wovon haben Sie im Kurs am meisten profitiert?
Das Wertvollste für mich war der Kontakt mit den wirklich tollen Vortragenden. Da ich immer viele Fragen hatte, ergaben sich viele Diskussionen auch außerhalb des Unterrichts. Einige Fächer konnte ich mir aufgrund meiner Vorbildung anrechnen lassen. Sehr interessant fand ich die Bereiche Chemie, Mikrobiologie, Verfahrenstechnik und Labor. Bei meinem Projekt ging es um die Optimierung des Produktionsprozesses bei einem 3D-Schokoladedrucker unter Berücksichtigung der Hygienestandards. Irgendwie vermisse ich die Zeit, wo ich jeden Samstag etwas Neues lernen konnte.
Für wen eignet sich dieser Bildungszweig?
Die Ausbildung eignet sich für alle Fachkräfte des Lebensmittelgewerbes. Aufgrund der ständig steigenden Anforderungen im Bereich Qualitätsmanagement kann man das Wissen in jedem Betrieb anwenden. Auch Zertifizierungen werden immer wichtiger und bieten gute Karrierechancen. Bei mir war diese Fortbildung nicht nur für den eigenen Betrieb gedacht, sondern auch für meine Rolle als Innungsmeister-Stv. Und Interessenvertreter. Heute bin ich in der Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe genau in diesem Themenbereich tätig.