Neue Ideen zu generieren und damit erfolgreich zu sein, ist eine der schwierigsten Herausforderungen, die es in der heutigen Arbeitswelt zu bewältigen gilt. Denn Kreativität lässt sich nicht auf Knopfdruck erzeugen. Dennoch gibt es verschiedene Methoden, die Kreativität im Team zu fördern. Im folgenden Beitrag möchten wir Ihnen 5 effektive Kreativitäts-Techniken vorstellen. Damit neuen Ideen nichts mehr im Wege steht.

Die „635-Methode“

Diese Methode wird deshalb so genannt, weil 6 Teilnehmer 3 Ideen innerhalb von 5 Minuten auf ein Blatt Papier notieren sollen. Bevor es losgeht, zeichnet jeder Teilnehmer eine Tabelle mit drei Spalten und sechs Zeilen. In den ersten 5 Minuten notiert jeder seine ersten drei Ideen im Hinblick auf eine vorab formulierte Ausgangsfragestellung. Nach der ersten Runde gibt jeder sein Blatt an den links oder rechts sitzenden Nachbar weiter, der die drei Ideen in der nächsten Zeile erweitern und verbessern soll. Dies wird solange wiederholt, bis jeder Teilnehmer wieder sein Ursprungsblatt in der Hand hält.

Durch diese Kreativitätstechnik erhalten Sie innerhalb kürzester Zeit viele interessante Ansätze für Ideen und Lösungen. Die Übung kann auch mit mehr oder weniger Teilnehmern durchgeführt. Es gilt nur die Zahl der Spalten anzupassen. Die fünf Minuten für die Ideenfindung sollten allerdings nicht geändert werden.

Die „Walt-Disney-Methode“

Benannt und erfunden wurde diese Kreativitäts-Technik nach dem berühmten Unternehmer und Filmproduzenten Walt Disney. Mit seinen Ideen für Zeichentrickfiguren, Filmen und Freizeitparks hat er zahllose Kinderaugen zum Leuchten gebracht.

Bei dieser Methode versetzt sich eine Einzelperson oder auch eine Gruppe gemeinsam nacheinander in eine von drei Rollen:

Der Träumer: Der Träumer generiert und spielt mit Ideen ohne sich Gedanken über deren Realisierbarkeit zu machen – „Alles ist erlaubt!”. Er orientiert sich an der Zukunft und Potenzialen bzw. Möglichkeiten.

Der Realist: Der Realist orientiert sich an der aktuellen Situation und sucht pragmatische Handlungsmöglichkeiten. Er überlegt sich, welche Dinge zu tun sind, welche Ressourcen schon verfügbar sind und welche Hilfsmittel noch zu beschaffen sind.

Der Kritiker: Der Kritiker überlegt Stärken und Schwächen von Ideen. Er versucht Aspekte zu identifizieren, an die noch nicht gedacht wurde und fragt sich, was noch verbessert werden könnte.

Danach beginnt der Ideen-Kreislauf wieder von vorne. Entscheidend dabei ist, dass sich Teamteilnehmer stets in derselben Rolle befinden und sich gegenseitig unterstützen anstatt auszubremsen. Es ist sehr ratsam, dass jeder Rolle ein eigener geografischer Ort zugeteilt ist, so dass der Kontextwechsel beim Übergang von einer Rolle zur anderen sowohl psychisch als auch physisch deutlich wahrgenommen wird. Ein Orts- und Kontextwechsel erleichtert insbesondere mit zunehmender Vertrautheit mit der Methode den Rollentausch.

Die „De Bono 6 Hüte Denken“

Ähnlich wie bei der Walt Disney Methode wird auch bei der „De Bono 6 Hüte Denken“-Methode, erfunden und benannt nach dem Kognitionswissenschaftler Edward de Bono, mit Rollentausch gearbeitet. Auch hier geht es darum, einzelne Ideen noch weiter auszuarbeiten.

Damit die Methode ihre volle Kraft ausspielen kann, wird mit unterschiedlichen Typen und Farben gearbeitet. Es empfiehlt sich die verschiedenen Farben auch zu visualisieren, die jeweils eine andere Eigenschaft haben. So sollten Karten, Papp-Hüte oder andere Mittel genommen werden, um die Aufgaben zu verteilen. Da die Methode aus 6 verschiedenen Rollen besteht, müssen auch 6 Personen in dem Kreis vorhanden sein und jeder bekommt einen „Hut“ aufgesetzt. Die Aufgabe oder Idee wird dann mittels Flipchart oder Whiteboard für alle sichtbar aufgeschrieben.

Hut Blau – Der Moderator: Er fasst alles zusammen, was die verschiedenen Teilnehmer sagen. Schreibt die Punkte auf und sollte auch der Schriftführer sein.

Hut Gelb – Der Optimist: Er denkt konsequent an den „Best Case“ für die Idee. Es geht darum, in allen Bereichen das optimale zu sehen. Egal ob Timelines, Budget, Markt, Kundenerwartungen etc.

Hut Grün – Der Denker: Er darf in die Breite denken. Er soll sich darauf konzentrieren neue Ideen einzubringen und „in der Breite“ zu denken, anstatt in die Tiefe zu gehen wie die anderen.

Hut Rot – Der Emotionale: Er darf emotional sein, sein Geschmack, seine Gefühle und seine Empfindungen und persönlichen Meinungen stehen dabei im Vordergrund.

Hut Schwarz – Der Kritiker: Der Kritiker soll Schwachstellen finden, gezielt die Schwachpunkte ansprechen, Ideen kritisieren und auch negative Aspekte aufzeigen. Das „Worst Case Scenario“ ist dabei seine Welt.

Hut Weiß – Der Objektive: Für den Objektiven sind Zahlen, Fakten, Wissen, Zeitpläne, Beweise, Statistiken & Berechnungen zentral. Diese Person muss neutral sein und alle Entscheidungen dieser Person müssen beweisbar sein. Notfalls müssen die Zahlen und Beweise eingefordert werden.

Durch diese Methode können Lösungsansätze aus unterschiedlichen Perspektiven entwickelt werden. Es ist eine sehr effiziente Methode um z.B. neue Businesspläne zu entwickeln.

Brainstorming – der Klassiker

Brainstorming ist der Klassiker unter den Kreativitäts-Techniken, um viele neue Ideen zu kreieren. Hierfür benötigt es lediglich Stift und Papier und die Bereitschaft der Teilnehmer, für neue Ideen offen zu sein, ohne diese dabei zu kritisieren. Es sollen sich alle Teilnehmer wohlfühlen. Kritik ist dabei nicht angebracht.

Nehmen Sie sich im Team die Hauptfragestellung her und schreiben alles auf, was Ihnen dazu in den Sinn kommt. Je nach Fragestellung können dies auch vollkommen artfremde Begriffe sein, die manchmal erst später einen Sinn ergeben.

Nachdem Sie alle Begriffe notiert haben, können Sie diese zusätzlich ordnen, um eine Struktur erkennbar zu machen.

Mindmaps

Bei Mindmaps gelten dieselben Regeln wie beim Brainstorming – alles ist erlaubt. Sie ist sozusagen eine Weiterführung des Klassikers. Es werden dabei alle Ideen strukturiert dargestellt, um den Ideenfluss anzuregen. Mindmaps sind ein sehr effizienter Weg, um Ideen zu visualisieren.

Das einfachste Vorgehen ist dabei, den Hauptbegriff oder das Problem in die Mitte von einem Flipchart, Whiteboard oder auch einfach einem Blatt Papier zu schreiben. Dabei gibt es immer neue Äste für neue Gedankenstränge. Empfohlen wird dabei verschiedene Farben zu verwenden, um die Unterkategorien besser erkennen zu können.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der nächsten Ideenfindung.

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