Ob Industrie 4.0 oder „green technologies“: Neue Erfordernisse tun sich auf. Nicht nur im Hinblick auf das technische Know-how, sondern auch in der Arbeitsweise und der Kommunikation. Genau da ist moderne Aus- und Weiterbildung gefordert, zeigt sich WIFI-Trainer und Kursentwickler Franz Langwieser überzeugt.

Kurse hart am Wind der technischen Innovation gestaltet Franz Langwieser im WIFI St. Pölten schon seit Jahrzehnten. Was da neulich mit einer Mechatroniker-Gruppe entstanden ist, darf aber selbst in seinen Augen als „Gustostückerl“ durchgehen: Unterschiedliche Werkstätten und Trainer des WIFI haben zusammengearbeitet, – und am Ende konnten die strahlenden Teilnehmer eines Mechatronik-Kurses einen funktionstüchtigen Lasergravierer präsentieren. Selbst geplant, selbst programmiert und selbst gebaut.

Die Praxis macht die Methode

Nichts könnte anschaulicher spiegeln, was den interdisziplinären Zugang im technischen Lehrbetrieb des WIFI heute ausmacht, schildert Langwieser: „Früher haben wir alle Elemente und technischen Komponenten abgehandelt und zum Schluss ein Übungsbeispiel dazu gemacht. Heute steht die Aufgabe – am besten ein „use case“ aus dem Arbeitsumfeld eines Teilnehmers – am Anfang. Und davon ausgehend entwickeln wir die Fragen, Methoden und technischen Kenntnisse, die zur Lösung führen.“

So verstanden verbindet sich „Methoden-Orientierung“ mit „Praxis-Orientierung“. Die dafür notwendige technische Ausstattung stellt das WIFI auf österreichweit führendem Niveau bereit: vom Kurzdistanzbeamer am Besprechungstisch über 3D-Drucker und moderne Labors bis zum Industrie-Robotersystem. Übrigens auch, was die Form des Unterrichts betrifft: Gemeinsamer Lehrsaal- und Werkstättenbetrieb steht ebenso auf der Tagesordnung wie Online-Unterricht und zunehmend auch „hybrider“ Kursbetrieb als Verbindung aus beidem.

Innovationskultur

„Als Innovations-Manager sehen wir uns beim WIFI auch Ansprüchen verpflichtet, die über den täglichen Kursbetrieb hinausgehen“, fasst Langwieser den Bogen weiter. Etwa als einer der ersten Anbieter in Österreich mit Ausbildungen auf NQR[1]-Stufe 6, deren Wert international zertifiziert und einem Bachelor oder Ingenieur gleichgestellt ist. Oder mit den regelmäßgen „WIFI Technologiegesprächen“ von IT-Security über Blockchains bis zum Robotereinsatz: Niederösterreichische Mittelbetriebe erfahren hier, welche Perspektiven und mögliche Umsetzungen in neuen Technologien stecken.

Der Mensch bleibt das Maß

Nicht zuletzt sei eine sozial verantwortliche Umstellung auf Industrie 4.0 auch eine ethische Frage, gibt Langwieser zu bedenken: „Die Mitarbeiter müssen rechtzeitig darauf vorbereitet werden.“ Nach kurzem Überlegen: „Und das wird in erster Linie eine Frage des Mindsets und adäquater Ausbildung sein.“

Quellenangabe:

[1] Nationaler Qualifizierungsrahmen

Fotocredit: WIFI NÖ

Kurs-Tipps:

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