Privat ist Philipp Edinger derzeit als Häuslbauer gefordert. Beruflich stand die „Gleichenfeier“ schon letztes Jahr auf dem Programm: mit einer WIFI-Ausbildung zum Werkmeister in der Kunststofftechnik – und anschließender Beförderung bei seinem Arbeitgeber Geberit.

Nach zwei Jahren haben Sie unter die HTL einen Schlussstrich gezogen. Matura und Führungsverantwortung haben Sie heute trotzdem. War das ein Umweg – oder die „Direktroute“

Für mich war das eher die direkte Route. Viele von meinen Freunden haben studiert, einer sogar Japanologie. Aber ich hab’s lieber konkret und auch mit einer gewissen beruflichen Sicherheit. Da hat mir erstens das Top-Niveau der Lehre bei Geberit gefallen. Und zweitens die Kunststofftechnik als solche: Kunststoff ist zukunftssicher – auch deswegen, weil umweltschonende Verfahren und Recycling eine immer größere Rolle spielen.

Nach der Lehre haben Sie die Matura gemacht …

Ja, mit dem WIFI, das mir bei der Vorbereitung zur Berufsreifeprüfung geholfen hat. Das war der erste Durchgang …

… und der zweite ist sogleich gefolgt: der WIFI-Werkmeister. Sind Sie beim Weiterlernen auf den Geschmack gekommen?

Jedenfalls auf die Notwendigkeit: Ich habe in der Firma bald als Meister-Stellvertreter gearbeitet. Für eine Position als Meister hat es aber zusätzliche Qualifikationen gebraucht. Das war mir klar – und das hat mir auch die Firma klar gesagt.

Die Ausbildung zum Werkmeister Kunststofftechnik ist 2018 neu angeboten worden. Sie waren unter den ersten Teilnehmern. Wie war die „Premiere“?

Zeitlich intensiv: Zwei Jahre lang jede Woche mindestens zehn Stunden. Fachlich stark: Wir haben Firmen besucht und alle Produktions- und Bearbeitungsverfahren studiert – auch neuere wie den 3D-Druck. Dazu ist viel Betriebswirtschaft gekommen, was auch ein wichtiger Teil in meinem Werkmeister-Abschlussprojekt war.

Seit Juli 2021 haben Sie den Abschluss zum Werkmeister in der Tasche. Hat sich der Einsatz ausgezahlt?

Absolut! Als Meister habe ich heute die Verantwortung über zwanzig Mitarbeiter. Mit den technischen Spezialisten kann ich mit meiner Ausbildung auf Augenhöhe reden. Am meisten gefordert bin ich jetzt aber als Führungskraft: Für alle Fragen und Probleme der Kollegen heißt es immer, das richtige Rezept zu finden. Das passt gar nicht so schlecht: Ganz früher wollte ich Arzt werden…

 

Quellenangabe:

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