Der flächenmäßig weitaus kleinere Teil des Nationalparks Donau-Auen liegt südlich der Donau. Dennoch sollte man die Vielfalt der naturnahen Au- und Wiesenlandschaften zwischen Wien und Hainburg nicht unterschätzen. Alleine der historische Stadtkern Hainburgs ist eine Reise wert.  Im zweiten Teil unserer Nationalpark-Serie erfahren Sie mehr zu den Themenwegen südlich der Donau…

 

Rundwege im Nationalpark Donau-Auen südlich der Donau

Im südlichen Teil des Nationalparks wandern Besucher nicht nur durch unberührte Aulandschaft, sondern zeitweise auch auf den Spuren der Kelten und Römer. Speziell für Kinder konzipiert ist die Rätselrallye in Haslau am Bienenfresser-Weg, mit der ein spielerisches Kennenlernen der Fauna und Flora des Nationalparks gefördert wird.

Hainburger Rundwege

Eine gelungene Kombination aus Vergangenheit und Naturerlebnis erwartet die Nationalpark-Besucher rund um den Braunsberg bei Hainburg. Hier können große und kleine Naturfreunde zwischen vier Rundwegen wählen: Der Donau-Rundwanderweg mit 3 km Länge ist u.a. deswegen erwähnenswert, weil er durch zwei Felstunnel am Donauufer entlangführt.

Am 6 km langen Hutweideweg passiert man zuerst die „Hainburger Kasteln“. Diese teichähnlichen Wasserbereiche mit sanfter Strömung entstanden durch die Donauregulierung. Weiter geht es zur Ruine Röthelstein, die einstmals eine mittelalterliche Raubritterburg war, und den ehemaligen Hainburger Hutweiden, auf denen früher die Bauern gemeinsam ihre Kühe weiden ließen. Heute befindet sich auf einer der Hutweiden ein Golfplatz.

Der 5,5 km lange Keltenweg führt dagegen direkt auf den 365 Meter hohen Braunsberg. Dort eröffnet sich ein wunderbarer Panoramablick weit in das Land und über die Grenze nach Bratislava in die Slowakei. Der Keltenweg und ein vierter Rundweg um den Braunsberg verlaufen nicht mehr im Nationalpark-Gebiet. Der Braunsberg zählt aber als Naturschutzgebiet, sodass auch hier besondere Pflanzen- und Tierarten zu finden sind. Eine abschließende Besichtigung des historischen Stadtzentrums von Hainburg mit der Burganlage am Schlossberg und anderen Sehenswürdigkeiten sollte auf jeden Fall eingeplant werden.

Der Bienenfresser-Weg

Besonders für Familien mit Kindern ist dieser Rundweg durch die Haslauer Au geeignet. Die Gehzeit beträgt ca. eine Stunde und die kleinen Entdecker können an einer Rätselrallye teilnehmen. Den Fragebogen dazu lädt man sich am besten schon vorher auf der Website des Nationalparks herunter. Einsendeschluss für das damit verbundene Gewinnspiel ist der 31. Oktober 2018. Die sandigen Abhänge zur Donau und zu ihren Nebengewässern dienen dem Bienenfresser als Brutplatz, nach dem der Weg benannt ist. Ein Treppelweg führt zum Anlegeplatz der Fähre nach Orth an der Donau. Den Tag kann man in Haslau beim Heurigen oder im Restaurant ausklingen lassen. Haslau ist übrigens auch gut mit der Bahn erreichbar.

 Von Regelsbrunn nach Maria Ellend

Ein 6 km langer Wanderweg verbindet die Ortschaften Haslau und Regelsbrunn. Die Strecke verläuft entlang der Donau. Von Haslau kommend erreicht man die Donau über die Haslauer Traverse. Die Schotterstrände dürfen allerdings nicht betreten werden, da sie als Brutplätze für Vögel wie dem Flussregenpfeifer dienen. Das gilt auch für die Schotterbänke, die entlang der Regelsbrunner Au dem Donauufer vorgelagert sind. Dafür wird man mit dem Anblick von Silberreihern und Kormoranen belohnt. Von Haslau führt noch ein weiterer, 3 km langer Weg stromaufwärts nach Maria Ellend.

Mannswörther Runde

Ausgangspunkt für die 4 km lange Route, die schon zum Wiener Nationalpark-Anteil zählt, ist der Parkplatz am Ende der Zainethbrückengasse. Weiter geht es dann zu Fuß über den Albener Leitdamm zum Treppelweg an die Donau. Dort sind entlang des Ufers die Netze der Daubelfischerei zu sehen, die dort noch betrieben wird. Der Treppelweg führt bis zur Mündung der Schwechat, wo man wieder umkehrt und über den Damm zurückwandert. Die Landschaft wechselt zwischen ausgedehnten Wiesenflächen und dichtem Wald und beherbergt eine Vielzahl an Wildtieren.

Hochwasser

Bei Hochwasser und danach sind die Wege in den Auen nicht begehbar. Die Wegsperren sind unbedingt zu beachten.

Wegegebot in Nationalparks

Es gelten spezielle Verhaltensregeln im gesamten Nationalpark. Dazu zählt auch das Wegegebot. Es dient zum Schutz dieser kostbaren Naturlandschaft und seiner Bewohner. Demnach dürfen ausschließlich markierte Wanderwege begangen werden. In Niederösterreich sind zwar auch nicht markierte Wege erlaubt, aber nur dann, wenn sie eindeutig als Wanderwege erkennbar sind.

Detaillierte Wegbeschreibungen und Wanderkarten (pdf) zu diesen und anderen Wanderwegen im Nationalpark Donau-Auen finden Sie hier: https://www.donauauen.at/