Zwischen Wien und Bratislava erstreckt sich die größte zusammenhängende Aulandschaft Mitteleuropas: Der Nationalpark Donau-Auen.  Er stellt nicht nur einen wichtigen Lebensraum für gefährdete Pflanzen- und Tierarten dar, sondern zieht jährlich viele natur- und kulturbegeisterte Besucher an.  Im ersten Teil unserer Nationalpark-Serie erfahren Sie mehr zu Themenwegen nördlich der Donau…

 

Teil 1: Rundwege im Nationalpark Donau-Auen nördlich der Donau

Die Palette an Themenwegen im Nationalpark ist breit gefächert: Von sandigen Pfaden, die sich malerisch an tiefgrünen Gewässern entlangwinden, bis hin zum quirligen Touristenzentrum, wo es im Souvenirladen die „Au zum Mitnehmen“ gibt.

Die Stopfenreuther Donaurunde

Gegenüber von Bad Deutsch Altenburg, auf der anderen Seite der Donau, liegt die kleine Ortschaft Stopfenreuth. Während der Au-Besetzung 1984 jäh aus dem Dornröschen-Schlaf gerissen, ist Stopfenreuth nun der Ausgangspunkt eines idyllischen Weges durch die Au. Sumpfschildkröte, Biber und Eisvogel sind hier noch in den ruhigen Altarmen der Donau zu beobachten. Die Runde startet am Beginn der Uferstraße, verläuft am Treppelweg entlang der Donau und über den Roßkopfarm wieder zurück nach Stopfenreuth. Das historisch bemerkenswerte Forsthaus Stopfenreuth versorgt heute die Gäste nicht nur mit Schmankerln aus der Region, sondern in seiner Funktion als Auen-Informations-Zentrum auch mit Vorträgen oder geführten Touren.

Rundweg Eckartsau

Wie eine Festung thront das Schloss Eckartsau im Zentrum einer weitläufigen Parklandschaft. Die Habsburger nutzten die Wiesenflächen der Anlage gerne als Jagdrevier. Heute ist das Schloss im Besitz der Österreichischen Bundesforste. Der mit 3,3 km Wegstrecke eher kurze, aber dafür rollstuhltaugliche, Rundweg führt bis zum Marchfelddamm und wieder retour. Wer weiter gehen möchte, wählt die „Große Donaurunde“ mit 8 km. Auf ihr wandert man durch das ehemalige kaiserliche Jagdgebiet bis zur Donau. Anlässlich des Gedenkjahres 2018 ist im Schloss Eckartsau derzeit noch bis November die Sonderausstellung „Karl & Zita – Im Schatten der Geschichte“ zu besichtigen. Für Paare, die sich das Jawort geben wollen, könnte Schloss Eckartsau ebenfalls von Interesse sein: Es wurde bereits zum dritten Mal in Serie mit dem „Austrian Wedding Award“ ausgezeichnet.

Die Fadenbachrunde in Orth an der Donau

Schloss Orth, eine mittelalterliche Wasserburg, wurde 2004 vollständig renoviert. Heute sind dort das Nationalpark-Zentrum, das Museum und das Tourismusbüro untergebracht. Im Freigelände befindet sich die Schlossinsel mit begehbarer Unterwasserstation. Der Rundweg beginnt südlich der Schlossinsel und verläuft entlang des Fadenbaches. Wer länger die Au durchstreifen will, kann auch den „Großen Orther Rundwanderweg“ mit 6,5 km Länge gehen. Auf einer weiteren Route, „Alter Aulehrpfad – Alter Uferweg“, wandert man 3 km durch die Au bis zur Donau, bzw. bis zum dortigen Ufergasthaus. Ein Ausflug nach Orth a. d. Donau eignet sich vor allem dann, wenn man Natur- und Kulturerlebnis kombinieren will.

Die Lobau

Die Obere Lobau zwischen Aspern und dem Donau-Oder-Kanal gilt als beliebtes  Naherholungsziel der Wiener. Östlich davon beginnt die Untere Lobau, die bereits 1976 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt wurde. Die ehemaligen Seitenarme in der Lobau wurden mit der Donauregulierung im 19. Jahrhundert von der Donau abgeschnitten. Auf den trockenen Schotterböden entwickelte sich eine eigene Vegetation, die Heißländen. Die erhalten gebliebenen Altwässer sind von dichten Schilfgürteln umgeben.

Ein ausgedehntes Wegnetz erschließt dieses Naturgebiet. Ausgangspunkt für den Naturlehrpfad Obere Lobau ist das „nationalparkhaus wien-lobAU“, das auch mit dem Bus der Linie 92B zu erreichen ist (Station Raffineriestraße-Biberhaufenweg).  Zwei weitere Wanderwege sind bei der Station Lobgrundstraße zugänglich: der Rundweg Panozzalacke mit 5 km und der Napoleon Rundweg mit 10 km Länge. Wer nach so viel Wandern eine Erfrischung benötigt, kann anschließend in der Neuen Donau schwimmen gehen. Abends sollte man es sich nicht entgehen lassen, in einem der zahlreichen Restaurants, die sich auf der Donauinsel angesiedelt haben, bei einem kühlen Drink den farbenprächtigen Sonnenuntergang zu genießen. Urlaubsfeeling ist garantiert.

Arbeiten am Marchfeldschutzdamm

Da seit 2017 an der Sanierung des Marchfeldschutzdammes gearbeitet wird, kann es bei der einen oder anderen Tour kurzzeitig zu Beeinträchtigungen kommen.

Hochwasser

Bei Hochwasser und danach sind die Wege in den Auen nicht begehbar. Die Wegsperren sind unbedingt zu beachten.

Wegegebot in Nationalparks

Es gelten spezielle Verhaltensregeln im gesamten Nationalpark. Dazu zählt auch das Wegegebot. Es dient zum Schutz dieser kostbaren Naturlandschaft und seiner Bewohner. Demnach dürfen ausschließlich markierte Wanderwege begangen werden. In Niederösterreich sind zwar auch nicht markierte Wege erlaubt, aber nur dann, wenn sie eindeutig als Wanderwege erkennbar sind.

Detaillierte Wegbeschreibungen und Wanderkarten (pdf) zu diesen und anderen Wanderwegen im Nationalpark Donau-Auen finden Sie hier: https://www.donauauen.at/