Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz
Wie sich psychische Probleme am Arbeitsplatz betriebswirtschaftlich beschreiben lassen? Mitarbeiter/innen, die immer öfter fehlen, statt sich kräftig einbringen. Teams, die streiten, statt performen. Im Ergebnis: Stagnation statt Innovation.

Die jüngste Studie der OECD hat hierzulande Staub aufgewirbelt: Während die heimische Wirtschaft bei (hoher) Arbeitssicherheit und (moderater) Arbeitslosigkeit vorbildlich dasteht, präsentiert sie sich abgeschlagen, wenn es um die Qualität des Arbeitsumfeldes geht. Besonders lange Arbeitszeiten und besonders ausgeprägter Zeitdruck verweisen Österreich auf Platz 27 unter 32 Ländern.

Steigende Fehlzeiten, demotivierte Arbeitskräfte und wachsende Burn-out-Raten kosten der Wirtschaft inzwischen richtig viel an Produktivität – und Geld. Fast verdreifacht haben sich die Krankenstandstage wegen psychischer Belastungen in den letzten zehn Jahren: Selbst wenn diese Statistik der Arbeiterkammer überzeichnen sollte, in der Tendenz deckt sie sich mit der Wahrnehmung der Unternehmer/innen.

Handlungsbedarf, auf den auch die aktuelle Novelle des Arbeitsschutzgesetzes aus 2013 abstellt: Bei Symptomen für stressbedingte Kosten (und Leiden) im Unternehmen, fordert sie eine systematische Evaluierung der Arbeitsorganisation ein. Das Rüstzeug dazu gibt es beim WIFI – mit dem Kurs „Evaluierung und Prävention psychischer Belastungen“. Das Augenmerk gilt dabei nicht zuletzt dem sozialen Arbeitsumfeld. Wobei nicht jeder Konflikt im Betrieb gleich unter „Mobbing“ fällt. Davon sprechen Experten erst, wenn eine unterlegene Person systematisch „mit dem Ziel und Effekt des Ausstoßens“ angegriffen wird. Eine kostspielige Form der Blockade, deren Zustandekommen übrigens ebenfalls stark durch Fehler in der Arbeitsorganisation begünstigt wird.

Was teuer kommen kann, wenn es zu viel wird:

  • Beschleunigung – verschärft als „Multitasking“
  • Wiederholung immer gleicher Arbeitsvorgänge in kurzen Zeitabständen
  • Informationsüberflutung – aber auch Informationsmangel
  • Freundlichkeitsdruck
  • Zu wenig Personal
  • Ergebnis-Verantwortung, ohne selbst ausreichend mitsteuern zu können.

Evaluierung und Prävention psychischer Belastungen